Ein weiteres Jahr mit viel Freude, Lachen aber auch einigen Herausforderungen ist vergangen. Während das Projekt menschlich stabil ist, die Erzieherinnen sind seit vielen Jahren in São Lázaro engagiert, sind die finanziellen Voraussetzungen schwierig. Die Freude der Kinder zu sehen ist ein sehr großer Anreiz für unsere Arbeit.
Unser großer Dank gehört insbesondere Ihnen. die Freunde der Erziehungskunst, die BildungspatInnen, langfristigen SpenderInnen, Gruppen und Schulen, die uns Unterstützen helfen uns, auch in der Zukunft diese wertvolle Arbeit fortzusetzen. Dieses Jahr konnten wir insbesondere auch auf die Unterstützung der Waldorf-Schulen in Göppingen, Berlin-Dahlem und Schloss Hamborn zählen. Neben der enormen Unterstützung durch Schulen im Zuge des WoW-Days konnte so die Arbeit des Projekts und die Notwendigkeit der Unterstützung kommuniziert werden. Gleichzeitig können wir von der tollen Arbeit berichten, die vor Ort geleistet wird. Das Projekt ist tief in der Gemeinschaft von São Lázaro, der Favela, verwurzelt. Die Erzieherinnen sind dort aufgewachsen, die Eltern der Kinder, die ihre Zeit im Projekt verbringen, waren selbst einst SchülerInnen im Projekt. Wir können davon erzählen, was den Erzieherinnen wichtig ist, dass der Rhythmus und die Geborgenheit über die Kinder in das eigene Viertel ausstrahlen.
Die Arbeit läuft insgesamt gut. Wir sind in der Lage den Kindern einen sicheren, behüteten und freien Ort zu bieten, an dem sie sich entwickeln können. Drei Mahlzeiten täglich helfen das Wachstum zu unterstützen.
Fester Bestandteil sind Reigen, rhythmische Spiele, Märchen, Jahresfeste. Jeder Tag erhält seinen eigenen Höhepunkt, ob kulinarisch, künstlerisch oder durch einen Ausflug. So wird viel gebastelt, am Strand geplanscht, die Tiere im Zoo werden bestaunt und am nächsten Tag mit Knete ein eigener Zoo erschaffen. Während die tägliche Routine Luft gibt, um sich um die einzelnen Kinder zu kümmern, sorgen unvorhergesehene Ereignisse für Abwechslung. Eine ausgebliebene Lebensmittellieferung, durch Starkregen verursachte Bäche und Flüsse im Gebäude oder gänzlich fehlendes Wasser, weil der Leitungsdruck nicht ausreicht, das Wasser bis zu den Wasserhähnen oben auf dem Hügel zu transportieren. Hier hilft nur Improvisation, die schnelle Hilfe der NachbarInnen und vielleicht auch der ein oder andere Tropfen Schweiß.
Wenn wir über die politische und gesellschaftliche Entwicklung berichten, laufen wir Gefahr uns zu wiederholen. Es ist keine Besserung in Sicht. Der Populismus hat die Politik in seiner Hand, die Gesundheitsversorgung hat sich deutlich verschlechtert, eine Verbesserung des öffentlichen Bildungssystems ist nicht zu erwarten. Uns bleiben die Vernetzung und gegenseitige Hilfe. Wir sind nicht allein. Das Wissen um die enorme Unterstützung aus Deutschland hilft ungemein.