Covid-19 hat auch São Lázaro voll getroffen. In der Nachbarschaft des Projetos sind einige schwere Verläufe zu beobachten und Todesfälle zu beklagen. Ein Viertel der Opfer im Bundesstaat Bahia ist unter 60. Die Infektions- und Todesrate liegt deutlich über der Deutschen.
Die Erzieherinnen versuchen unter diesen Bedingungen zu helfen, wo es möglich ist. Da Kindergärten und Jugendeinrichtungen weiterhin nicht öffnen dürfen, stand St. Michael weniger im Fokus als üblich. Der Jahreszeitentisch kann nur digital geteilt werden, die Geschichten und Märchen erreichen über facebook die Kinder. Im Fokus steht die Versorgung der Familien mit Lebensmitteln. Essensspenden werden eingeworben und verteilt. Die Kinder erhielten Beutel mit Hygieneartikeln als Geschenk und zum Tag der Kinder gab es Spielzeug, dass das Spielen auch außerhalb des Projekts fördern soll.
Zusätzlich nutzten die Erzieherinnen die nun kinderfreie Zeit, um Puppen und Spielzeug zu basteln und nähen. Teilweise ist dies für Basare in Deutschland gedacht, die aber zumindest dieses Jahr komplett ausfallen mussten. So bricht eine weitere Einnahmequelle weg, welche den Unterhalt und die Löhne sichern soll.
Trotz all der Widrigkeiten laufen die Vorbereitungen, wieder Kinder zu Empfangen, auf Hochtouren. Die letzten Frühlingsstürme hatten Teile des Daches abgedeckt, die feuchte Atlantikluft lässt die Substanz gammeln und rosten. Für mehr als Reparaturmaßnahmen sind aber keine Mittel da.
Wir hoffen, dass es in wenigen Wochen wieder mehr Rhythmus einkehrt.