Bericht Juni 2024
Hallo,
das Johanni-Fest naht, es ist Zeit für Nachrichten und Fotos aus Salvador.
In diesem Text gibt es zusätzlich ein paar Informationen von den älteren Kindern und ihren Aktivitäten.
Im Kindergarten dominieren die geübten Themen: einen Raum zum Spielen und Wachsen schaffen. Die täglichen Mahlzeiten sicherstellen und Impulse mit Musik, Rhythmus, Bewegung und persönlicher Ansprache schaffen. Dies geschieht weiterhin unter beengten und teilweise schwierigen Bedingungen. So muss das Spendengeld priorisiert für Nahrungsmittel und Notwendiges des Alltags eingesetzt werden. Die Aufwandsentschädigung und Instandsetzung des Gebäudes werden oft hinten angestellt. Zusätzlich erschweren bürokratische Hürden momentan die Auszahlung von Spenden. Ein Monate langer Prozess scheint aber kurz vor dem Abschluss.
Oft begleiten die Erzieherinnen eine ganze Kindheit über. Sie lernen einige bereits als Säuglinge in der Nachbarschaft kennen. Das Projeto wird in der Krabbelgruppe teilweise zu ihrem zweiten zu Hause. Hier lernen sie Laufen, Sprechen und entwickeln sich durch Imitation im freien Spiel.
Die Erzieherinnen begleiten die Kinder auf ihrem Weg ins Schulalter. Brasilien, wie auch viele andere Länder und Regionen, gehen davon aus, dass mit fünften Lebensjahr die Zeit für Schule und Frontalunterricht sei. Dem Widerspricht die Erfahrung vor Ort und so sind alle im Projekt bemüht das Menschwerden trotz des externen Drucks zu unterstützen. Diese Unterstützung setzt sich Schulbegleitend fort. Mithilfe der zwei Hortgruppen begleitet das Projekt Kinder teilweise länger als ein Jahrzehnt in ihrem Wachstum.
Die Aktivitäten im Hort fokussieren dabei auf motorische, künstlerische und kognitive Fähigkeiten. Es wird getanzt, gebastelt, gezeichnet und gemalt, gegärtnert und gebacken. Capoeira, oben auf dem Bild zu sehen, hat als kontaktlose Mischung aus Kampf und Tanz, eine wichtige Rolle im Alltag. Es greift alte und vielfach unterdrückte Selbstverteidigungspraktiken auf. Parallel wird das Schulcurriculum aufgearbeitet, wo der Unterricht Lücken hinterlässt und Familien nicht ausreichend Kapazitäten besitzen dies aufzufangen.