Erfolge, schöne Momente, Veränderungen und Herausforderungen: die MitarbeiterInnen aus dem Projekt berichten von den vergangenen Monaten, von den fröhlichen, bezaubernden Momenten mit den Kinder São Lázaros und nahe liegenden Stadtteilen. Es gab organisatorische Umbrüche und Herausforderungen, insbesondere finanzielle. Doch die Gemeinschaft rund um das Projeto Salva Dor investiert viel Energie in die Arbeit und das Fortbestehen der Einrichtung, um für die Kinder und Jugendlichen einen Ort zu schaffen, an dem sie sich in Sicherheit und Geborgenheit entwickeln können.
Der Bericht folgt nach dem Klick.
„Das Jahr 2015 hat für alle mit viel Freude, leider aber auch mit einigen finanziellen Schwierigkeiten begonnen. Zunächst wurden in diesem Jahr die Vereinsposten neu gewählt. In der Folge haben Lehrer und Mitarbeiter zusammen mit dem neuen Vorstand einen Plan für 2015 erarbeitet. In einer mit allen Partnern abgestimmten Aktion wurde das langfristige Ziel ausgegeben, innerhalb von zwei Jahren eine größere Unabhängigkeit und Selbständigkeit für das Projekt Salva Dor zu erreichen. Im neuen Vorstand sind auch Ex-Schüler und deren Verwandte vertreten, was den Vorteil hat, dass sie genau wissen, was die Menschen der Umgebung brauchen und sich dafür einsetzen.
Der Schulbereich befindet sich in stetigem Wachstum und auch Wandel: momentan gibt es drei Gruppen, zwei Kleinkindergruppen mit Kindern von 1 bis 3 Jahren und eine Kindergartengruppe, die jeweils ganztägig funktionieren. Zudem haben wir halbtags zwei Hortgruppen (ROI und ROII) am Vor- und Nachmittag, die im Anschluss zu den Unterrichtszeiten der staatlichen Schule stattfinden. Insgesamt haben wir 49 Kinder in unserer Einrichtung. Im Projekt Salva Dor wird im Sinne der Waldorfpädagogik viel Wert auf feste Zeiten gelegt, dazu gehören unsere Märchenzeit, Spielzeit, Essenszeit und Ruhezeit.
Im April hatten wir einige Psychologie-Studentinnen die ein Praktikum in unserem Projekt gemacht haben. Sie haben für einige Monate bei uns gearbeitet und in dieser Zeit die Kindern beobachtet, und standen uns beratend zur Seite.
Im Mai haben wir auf dem Platz neben der Kirche São Lázaro eine große kulturelle Aktion mit der Musikgruppe ´Bando Cumatê´ organisiert. Es war eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, bei der neben der Freude an der Musik, Nahrungs- sowie finanzielle Mittel und andere Spenden gesammelt wurden. Alle Mitarbeiterinnen haben daran teilgenommen und viele Eltern und Familien haben für einen Flohmarkt gespendet. Im gleichen Monat haben wir Besuch der neuen Geschäftsführerin der Mahle Stiftung Izabela Araujo bekommen, die von ihrem Vorgänger Dilson Wrasse begleitet wurde. Des weiteren hatten wir auch Besuch von Jutta Stukenberg, eine Freundin von Ute Craemer, die Gründerin des Projekts ´Favela Monte Azul´ in São Paulo.
Im Juni fand das Johannifest statt, das die Geburt des heiligen Johannes mit traditionellem Essen, Kostümen und Tänzen feiert. Das Johannifest ist einer der wichtigsten traditionellen Feste Brasiliens. Vor allem die Kinder, aber auch Erwachsene und Eltern sowie ehemalige Schüler hatten enormen Spaß daran!
Wir freuen uns sehr, dass wir eine Koordinatorin, die die Waldorfpädagogik Ausbildung abgeschlossen hat, für uns gewinnen konnten. Das hilft uns eine bessere Kommunikation und Austausch mit den anderen Waldorfinstitutionen in Bahia zu pflegen. An unserem pädagogischen Workshop zum brasilianischen Frühlingsanfang in September haben viele Waldorfschulen aus der Umgebung teilgenommen. Es war sehr schön, neue Realitäten kennenzulernen und wir waren sehr stolz auf unsere Lehrerinnen, die so den anderen Lehrern ihre Kenntnisse weitervermitteln durften. Wir freuen uns sehr, weil uns dadurch klar geworden ist, dass es sich gelohnt hat unsere Erzieherinnen die waldorfpädagogischen Ausbildung zu ermöglichen. Des weiteren wird auch das Programm ‚Gesundheit und Bürgerbewegung‚ in unserer Schule fortgesetzt. Es werden Workshops und Vorträge organisiert, durch die unsere Familien kostenlos informiert und unterstützt werden. Schwerpunkte sind kinder- und frauenärztliche Untersuchung sowie sozialpädagogische, psychologische und rechtliche Beratung. Seit dem zweiten Semester wird unser Team von der Waldorf- und Heilpädagogin Cristina Del Rei unterstützt. Anfang September hat sie gemeinsam mit den Lehrern ein großes Erzieherinnen-Seminar gemacht. Dieses ging über 4 Tage und viele Schulen aus dem Bundesstaat Bahia waren vertreten. Unsere Hauptthemen waren die Feste Sankt Michael, Advent und Weihnachten. Dabei haben wir auch viele praktische Einheitenzu Krippengestaltung, Michaels-Brot, Frühlingskreis etc. durchgeführt. Weiterhin können wir mit der Nahrungsmittel-Spende vom Programm ‚Mesa Brasil‚ und mit der finanziellen Unterstützung von ‚Sua Nota é um Show‚ rechnen. Auch die Kooperation mit der örtlichen Stadtverwaltung für Bildung hat sich in diesem Jahr gefestigt, was uns mehr Sicherheit gibt. Dank der kontinuierlichen Unterstützung durch die Mahle Stiftung, der Software AG-Stiftung und den Freunde der Erziehungskunst sowie durch das Engagement vieler Helfer weltweit ist es uns möglich, unsere Arbeit fortzusetzen. Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen Menschen und Institutionen, die an unsere Arbeit glauben und sie mit Spenden und Aktionen unterstützen und somit das Bestehen und die Weiterentwicklung dieser Arbeit ermöglichen.“
Zum Abschluss ein erneuter Hinweis zu einem Film über das Projeto Salva Dor, welcher die Arbeit und den Stadtteil porträtiert.