Seit dem 17. März muss das Projeto Salva Dor seine Arbeit vollständig neu denken. Der Auftrag, den Kindern und jugendlichen einen Raum der Entfaltung und des Lernens, der Begegnung und des Wachsens zu bieten bleibt bestehen. Mit der städtischen Verordnung, dass alle Kindergärten schließen, ist eine Präsenzarbeit auch nach über acht Monaten nicht möglich, die Bedürfnisse haben sich geändert. Da die Kinder im Projekt kein Essen mehr erhalten, ist der Nahrungsmitelbedarf in den Familien größer. Die Antwort sind Lebensmittelspenden, organisiert durch die Erzieherinnen des Projeto Salva Dor. Das Erzählen von Geschichten, das gemeinsame Backen und die Kommunikation finden digital über facebook und whatsapp statt. Kleine Schritte, die helfen, die es aber nicht schaffe die strukturellen und familiären Herausforderungen aufzufangen.

Ausgangssperren sind im deutschsprachigen Raum eine große Herausforderung, unter den Bedingungen in Sao Lázaro umso mehr. Eine fünfköpfige Familie hat oft nur ein, maximal zwei Zimmer, als Ablenkung bleibt lediglich das Handy und der Fernseher. Umso wichtiger ist die Arbeit der Pädagoginnen in diesen Zeiten.

Die Fotos in diesem Brief zeigen die Übergabe der Essensspenden, das Team in Salvador bei der Arbeit und und Impressionen aus Sao Lázaro. Die eine Zeichnung sagt „Während der Pandemie gehe ich nicht an den Strand“, die Zweite: „In der dummen Pandemie sterben viele Menschen“. Covid-19 spielt also im Alltag eine große Rolle, die Arbeit der Erzieherinnen zielt darauf ab diese Effekte etwas abzumildern.

Unser großer Dank gilt Ihnen, die die Arbeit vor Ort interessiert unterstützen. Auch in Zeiten, in denen die Arbeit herausfordernd ist, der Informationsfluss verlangsamt ist, braucht es die symbolische und finanzielle Unterstützung von Ihnen.

Das Jahr 2020 ist auch in Brasilien anders